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neubau einer sportanlage mit umkleidegebäude in köln-junkersdorf

planung der arge hirschel / schubert 2006

2004
050

auf einem ca. 42.000qm großem areal in köln-junkersdorf wurde in zwei bauabschnitten eine multifunktionale sportanlage, bestehend aus zwei großen, flutlichtbeleuchteten kunststoffrasenplätzen, einer spiel- und sportwiese und einem umkleidegebäude mit jugendraum realisiert. im hinblick auf die fußball-wm 2006 und dem damit verbunden stellplatzbedarf des rheinenergiestadions wurde es notwendig, die ursprüngliche sportanlage salzburger weg mit ihren drei tennenplätzen in parkplatzfläche umzuwandeln.

nach zustimmung des rates der stadt köln wurde mitte juli 2005 mit dem, dadurch zwingend notwendigen, neubau einer ersatzanlage in unmittelbarer nähe zur vorherigen anlage begonnen. als übergang des „grünzugs west“ zur angrenzenden wohnbebauung wurde auf einer ehemals intensiv landwirtschaftlich genutzten fläche der neue sportpark müngersdorf erweitert. in der zeit von mitte 2004 bis anfang 2005 erfolgte die planung von zwei großspielfeldern, ausgeleuchtet von einer 9-mast-flutlichtanlage mit insgesamt 20 scheinwerfern und dem umkleidegebäude. um die ansprüche des breitensports und der damit verbunden wirtschaftlichkeit des belages zu erfüllen, wurde ein sandverfüllter kunststoffrasenbelag gewählt. neben der üblichen weißen linierung für das großspielfeld wurden für jugendmannschaften gelbe linierungen im querformat eingelassen. die befeuchtung der kunststoffrasenplätze erfolgt durch unterflurhydranten. stirnseitige rigolen mit schluckbrunnen entwässern die gesamtanlage. die innere erschließung findet über wege mit betonsteinpflaster und einem pkw-parkplatz mit 25 stellplätzen aus einer schotter/splitt-decke statt. durch die großen geplanten veränderungen war die erstellung eines landschaftspflegerischen fachbeitrags mit einer landschaftsbildanalyse notwendig. darauf aufbauend konnte mit den fachämtern der stadt köln das begrünungskonzept entwickelt werden. konsequent wurde dieses in extensiv gepflegten rasenflächen als wegbegleitende randstreifen, scherrasen, strauchhecken mit überwiegend standorttypischen gehölzen und standorttypischen einzelbäumen umgesetzt, um so die eingriffe in die landschaft zu kompensieren und das biotoppotential zu erhalten. start der bauarbeiten war ende juli 2005, nach 4 monaten bauzeit konnte die anlage bereits im november 2005 an den nutzer übergeben werden.

im anschluss daran erfolgten im zweiten bauabschnitt die hochbauarbeiten. das neue umkleidegebäude erstreckt sich in nord-süd-richtung als l-förmiger, eingeschossiger baukörper in massivbauweise am nord-östlichen rand der sportanlage und fasst die ihm vor gelagerte platzfläche. den nutzungseinheiten liegt ein regelmäßiges ausbauraster zu grunde. sie sind modular und erweiterbar konzipiert. im ersten bauabschnitt  wurden 70% der möglichen endausbaustufe realisiert. der einfache und disziplinierte baukörper beherbergt auf 350 qm nutzfläche vier spiegelsymmetrische mannschaftsumkleide-, dusch- und sanitärbereiche, einen separaten bereich für schiedsrichter, öffentliche, behindertengerechte wc-anlagen, einen jugend-/clubraum und diverse neben- und technikräume. lichtkanonen im zentrum der umkleideeinheiten sorgen für angenehme tageslichtatmosphäre. die erschließung der wesentlichen räume des gebäudes ist über eine, zum vor gelagerten platz hin offene, dem gelände gegenüber leicht erhabene und überdachte außenterrasse organisiert, die den nutzern und besuchern einen witterungsgeschützten zugang, unterstand und zudem übersicht auf das spielfeld bietet. eine rampe in clubraumnähe ermöglicht auch rollstuhlfahrern einen barrierefreien zugang. die hinterlüftete vorhangfassade aus großformatigen karminroten harzkompositplatten und die extensiv begrünte flachdachfläche bilden die gebäudehülle. im innern überrascht die offen gehaltene holzleimbinderdecke mit schichtholzschalung und der komplett sichtbar installierten gebäudetechnik. auf abhangdecken wurde bewusst verzichtet. der türenlose raumübergang von umkleide- zu dusch- und sanitärbereichen erfolgt fließend. für die beheizung des gebäudes und die warmwassergewinnung sorgt ein gasbrennwertkessel. um auch bei unterschiedlichen nutzungszeiten des gebäudes einem ökonomischen energieeinsatz gerecht zu werden, wurde die fußboden-heizung als grundheizung mit einer lüftungsanlage für eine schnelles aufwärmen kombiniert. neben der kontrollierten be- und entlüftung der räume kann man hiermit kurzzeitig auf spitzenanforderungen reagieren, wodurch sich lange vorlaufzeiten erübrigen und die stand-by-bereitschaftsverluste gering gehalten werden. die gesamtfertigstellung der sportanlage erfolgte im dez. 2006.