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sportpark höhenberg stadion

generalplanung umbau und teilsanierung

2012
163

gemäß den auflagen von dfb/dfl zur lizensierung regional-liga

Auftraggeber
Kölner Sportstätten GmbH KSS

Generalplaner
ARGE Höhenberg Gbr Köln

kooperationsprojekt Architekturbüro Rainer Hirschel mit
HPI Himmen Ingenieurgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung mbh&co. kg
Zülpicher Straße 58 e   50674 Köln   www.hpi-himmen.de

mit Unternehmensgruppe Rößler GmbH (Flutlicht), Salzkotten
und Dalhaus&Engelmayer GbR (Landschaftsarchitekten), Weilerswist

Stadion im Sportpark Höhenberg

In Köln wird auch rechtsrheinisch erfolgreich Fußball gespielt. Im Osten der Stadt liegt der traditionsreiche Sportpark Höhenberg, erbaut in den Jahren 1939 bis 1941 am Rande des heutigen Landschaftsschutzgebiets „Merheimer Heide“. Die Haupttribüne des sog. „Flughafenstadions“, in der sich die Umkleide-, Dusch- und Sozialräume befinden, wurde im Jahre 1986 errichtet (Arch.: Verena Dietrich).

Lizensierung
Für die Durchführung von DFB-Pokal-Spielen und in Vorbereitung auf den zwischenzeitig erfolgten Aufstieg des FC Viktoria Köln 1904 e.V. in eine der höheren Spielklassen wurden umfangreiche Sanierungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen im gesamten Stadionbereich unumgänglich.
Im Zuge einer Lebenszyklusanalyse wurde dafür ein mehrstufiger Maßnahmen-Katalog erarbeitet, der die Anforderungen von DFB und DFL in Abhängigkeit der Spiel-klasse, die damit einhergehenden baurechtlichen Konsequenzen, die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes und die für die Umsetzung erforderlichen Investitionen gegenüberstellt. Vorgabe war der Umbau während laufendem Spielbetrieb.

So wurden die baulichen Maßnahmen, die für den NRW-Liga-Betrieb erforderlich sind, über die Regionalliga-Tauglichkeit mit Erweiterungsoption bis hin zum Ausbau als 3. Liga-Stadion untersucht und planerisch begleitet.

Mit der anschließenden baulichen Umsetzung wurde die Lizensierung für den Regionalliga-Betrieb mit mehr als 5.000 Zuschauerplätzen zur Saison 2012/2013 gewährt.

Revitalisierung
Die Räumlichkeiten des Tribünengebäudes wurden teilweise saniert und brandschutztechnisch ertüchtigt, die sanitär- und elektrotechnischen Anlagen erneuert sowie eine Brandmelde- und eine Sicherheitsbeleuchtungsanlage gem. DIN- und VDE-Richtlinien nachgerüstet.
Ein weiterer Schwerpunkt der  Revitalisierung lag auf der Stehplatztribüne, die den Anforderungen der SBauVO NRW nicht mehr gerecht werden konnte und somit von der Nutzung ausgeschlossen war.

Die Ertüchtigung des gesamten Stehtribünenbereichs umfasste den (Teil-)Austausch der vorhandenen Betonstufen, Neuerstellung der Blockabtrennungen mit Entlastungstoren und Austausch der vorhandenen Wellenbrecher gegen ausreichend dimensionierte Stahlrohrbügel mit einer horizontalen Zug- und Anpralllast von 2KN.

Um die Infrastruktureinrichtungen des Stadions an den aktuellen bzw. den zukünftigen Bedarf anzupassen, wurden Stellflächen für Verkaufsstände, Sanitär-Container und zusätzliche Kassenhäuser errichtet und mit den entsprechenden Versorgungsanschlüssen für eine optionale Erweiterung ausgestattet.   

Zudem wurden die Zaun- und Toranlagen sowie die Vorkontrollen im Sportplatzumfeld erneuert, damit Aktive, Fans und Besucher sicher in das Stadion hinein und nach den Spielen wieder geregelt aus dem Stadion heraus geleitet werden können.

Um den Spielbetrieb auf Regional-liga-Niveau gewährleisten zu können, wurde eine 4-Mast-Flutlichtanlage mit einem Gebrauchswert von über 500 Lux im jetzigen Ausbauzustand sowie die Erweiterungsmöglichkeit auf 800 Lux mit Fernsehtauglichkeit für die 3. Liga realisiert. Die mittlere Lichtpunkthöhe der rotationssymmetrischen Scheinwerfer liegt auf 35 Metern. Alle Masten wurden mit einem Berührungsspannungsschutz, einer Potentialsteuerung und einer netzunabhängigen Sicherheitsbeleuchtung für die Sportler und Zuschauer ausgestattet.

Nach Abschluss der vor beschriebenen Maßnahmen konnte durch die Architekten auch das bestehende Vereinshaus des FC Viktoria Köln 1904 e.V. mit Hilfe von Sponsorengeldern und Fördermit-teln erweitert, energetisch saniert und in ein Jugend- und Leistungszentrum mit Gastronomiebetrieb und Geschäftsstelle umgebaut werden.

Somit konnte durch die Summe der Einzelmaßnahmen ein regionalliga-tauglicher Spielbetrieb  ermöglicht und nachhaltig gesichert werden.