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neubau eines funktionsgebäudes auf der bezirkssportanlage am frintroper wasserturm

essen - bedingrade

2017
213

die aus dem jahre 1958 stammende bezirkssportanlage „am frintroper wasserturm“ ist eine der höchst frequentierten sportanlagen der stadt essen.

mittlerweile nutzen 41 mannschaften das areal zum trainings- und spielbetrieb. neben den sportlern des hier beheimateten vereins „adler union frintrop“ wird die anlage auch durch den schulsport, freizeit- und betriebssportgruppen genutzt.

sie verfügt über einen tennenplatz mit rundlaufbahn, tennenkleinspielfeld, kunstrasenplätze sowie eine sporthalle aus den 50er jahren.

1991 wurden die zwei, für den gesamtbedarf völlig unzureichenden, umkleide- und duschbereiche der sporthalle durch den bau eines containerumkleidegebäudes mit zwei weiteren umkleideeinheiten ergänzt, was jedoch die nicht die gewünschte entlastung brachte.

zwischenzeitig ist an den einrichtungen die intensive nutzung ablesbar.

im auftrag der sport- und bäderbetriebe der stadt essen wurde das kölner architekturbüro rainer hirschel eingeschaltet, im rahmen einer machbarkeitsstudie die vorhandenen potentiale auf sanierungs- und ausbautauglichkeit hin zu untersuchen und möglichen neubauvarianten gegenüber zu stellen.

unter miteinbeziehung der verantwortlichen des vereins „adler union frintrop“ in die entwicklung von raumprogramm und entwurfsphase konnte im herbst 2014 der beschluss gefasst werden, durch rückbau der umkleidecontainer eine fläche für einen zweigeschossigen neubau mit 8 umkleideeinheiten und einem jugendraum freizugeben.

durch die vermittlung des baukörpers zwischen dem höher liegenden tennenplatz und dem tiefer liegenden kunstrasenplatz wird die bestmögliche und nahezu ebenerdige erschließungsmöglichkeit von jeder spielfläche aus erreicht. die schrägstellung des neubaus auf dem grundstück eröffnet zudem eine platzfläche zwischen kunstrasenfeld, sporthalle und neubau. unmittelbar an diese wurde der jugendraum positioniert.

das in massivbauweise geplante, zweigeschossige funktionsgebäude hat nahezu identische regelgrundrisse.

durch horizontale verschiebung der geschoss- und dachflächen verfügt jede ebene über witterungsgeschützte vorzonen.

vor- und rücksprünge der so entwickelten fassadenflächen werden durch unterschiedliche material- und farbwahl betont. der dreiseitig umlaufende laubengang verbindet die beiden umkleide- und spielebenen und führt zum gemeinsamen sammelpunkt, dem jugendraum.

der hohe grad an technischer ausstattung dieses gebäudetypus, gesteigert durch die aktuellen novellen der enev sowie des eewärmeg, machen eine enge und interdisziplinäre zusammenarbeit des planungsteams unabdingbar.

insgesamt umfasst das raumprogramm acht spielerumkleiden mit jeweils direkt zugeordneten sanitäranlagen sowie zwei schiedsrichtereinheiten, öffentliche toiletten und lagerräume. räume für taschenlagerung im zugangsbereich der umkleiden ermöglichen eine doppelbelegung.

ein großzügiger vereinsraum an repräsentativer stelle mit teilverglaster, bodentiefer fassade vermittelt einen fließenden übergang von innen- und außenraum.

mit beginn des ersten bauschritts: einrichtung einer interimsmaßnahme (ersatzräume), kann der trainings- und spielbetrieb auch während der bauphase aufrecht erhalten werden bevor abbruch altbestand und neubaumaßnahme unmittelbar folgen.

 

fakten kompakt

bauherr: sport- und bäderbetriebe essen (sbe)

standort: bezirkssportanlage  am wasserturm in essen-bedingrade

verein:  djk adler union essen-frintrop e.v.

architekt: architekturbüro rainer hirschel, köln

bauleitung: kaessler projekt gmbh, neuss

tragwerksplanung/wärmeschutz:
ingenieurbüro robert drenker, köln
knp bauphysik gmbh, köln

fachplanung tga:
i-mf ingenieurgesellschaft meinhard fulst gmbh, essen

fachplanung brandschutz: ingenieurbüro rothe, essen